Am kommenden Donnerstag, 7. Januar 2021, jährt sich der rechtsterroristische Anschlag der so genannten „Gruppe Ludwig“ auf den Club „Liverpool“ in München zum 37. Mal. In der Folge des Brandanschlags in der Schillerstraße am 7. Januar 1984 starb die 20-jährige Corinna Tartarotti. Insgesamt fielen mindestens fünfzehn Menschen der rechtsterroristischen Mordserie der Gruppe Ludwig zum Opfer. Am Donnerstag um 18:30 Uhr, haben Refugee Struggle for Freedom, BEFORE, eine Erinnerungsgruppe und die Antisexistische Aktion München dazu aufgerufen, in die Schillerstraße zu kommen, um der Opfer zu gedenken und sich mit den Hinterbliebenen zu solidarisieren.
Wer hinter der Guppe Ludwig gesteckt hat, das hat die Antisexistische Aktion München auf einer Gedenkveranstaltung erläutert, auf der im vergangenen Jahr den Opfern des Oktoberfestattentats am 26. September 1980 gedacht wurde. Im Fokus der Veranstaltung stand dort nicht allein das Oktoberfestattentat, sondern es ging auch um die Opfer der sogenannten „Deutschen Aktionsgruppen“ und der „Wehrsportgruppen“. Denn das Jahr 1980 gilt als ein Kulminationspunkt rechter Gewalt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. So jährten sich 2020 zum 40. Mal auch die tödlichen Anschläge auf Nguy?n Ng?c Châu und ?? Anh Lân in der Hamburger Halskestraße und auf Shlomo Lewin und Frida Poeschke in Erlangen. Und auch nach 1980, ging der Terror weiter. Ein Beispiel dafür ist die rechtsextreme, christlich-fundamentalistische Gruppe Ludwig, die in München im Jahr 1984 einen Anschlag auf den Club Liverpool durchführte, bei dem eine Frau starb. Die terroristische Zelle, die hierzulande weithin unbekannt ist, verübte in Oberitalien und Deutschland zwischen 1977 und 1984 mindestens zehn Anschläge, 17 Menschen starben. Ziele waren meist Personen und Gebäude, die im weitesten Sinne dem Amüsier- und Rotlichtgewerbe oder der Drogenszene zuzuordnen waren, aber auch Geistliche waren darunter. Eine Sprecherin der antisexistischen Aktion München schildert die Geschichte der Opfer der Gruppe Ludwig.