Für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit!

Andreas Schön - Foto: ADFC München

Mit Andreas Schön, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs München (ADFC), haben wir über die Umsetzung des Radentscheids gesprochen, über die fehlende Radinfrastruktur in der Stadt, über Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit und über eine City Maut.

Anfang Februar tobte ein heftiger Streit in der grün-roten Rathauskoalition. Die Münchner Grünen hatten Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in der Stadt vorgeschlagen. Das hieße, Tempo 50 würde dann nur noch in den Hauptverkehrsadern, also z.B. den Einfallstraßen gelten. Das hat der Münchner SPD nicht gefallen, auch weil die Grünen die SPD/Volt-Fraktion im Stadtrat vorher darüber nicht informiert hatten.
Unstrittig jedoch ist, dass wir eine Mobilitätswende hin zu weniger Autoverkehr und mehr nachhaltiger Mobilität brauchen. So war im Nachrichtenmagazin Spiegel zu lesen, dass das Planungsreferat der Stadt davon ausgehe, dass es im Jahr 2030 eine durchgehende Hauptverkehrszeit von sechs Uhr morgens bis 21 Uhr abends geben wird. Das würde in der Summe natürlich auch mehr Autoverkehr in unserer stetig wachsenden Stadt bedeuten.
Wer das nicht möchte, der müsste also zwangsläufig Mittel und Wege finden, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Warum also nicht Tempo 30? Die Grünen aber wurden wegen ihres Vorschlags mehr oder weniger zu Autohassern erklärt. Christian Müller, Vorsitzender der SPD/Volt-Fraktion teilte sichtlich erbost mit: „Der mit der SPD/Volt-Fraktion nicht abgestimmte Vorstoß ist eher von blindem Autohass als von einer konstruktiven Mitwirkung an einer zeitgemäßen Verkehrspolitik geprägt.“ Stimmt das? Ein guter Anlass für LORA darüber mal intensiver zu diskutieren. Wir wollten von Andreas Schön, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs München (ADFC), wissen, wie er zu Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in München steht? Gehört der Verband auch zu den Autohassern?


Mehr zum Thema „Mobilitätswende in München“ können Sie bei LORA München am Dienstag, 23. Februar, um 17 Uhr hören. Unter anderem mit:
– Andreas Barth, Münchner Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn
– Andreas Schön, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs
– Martin Hänsel, stellvertretender Vorsitzender des Bund Naturschutz in München