Das private Geldvermögen in Deutschland hat erstmals die Marke von sieben Billionen Euro überschritten. 7.143 Milliarden Euro nannten Privathaushalte zum Ende des ersten Quartals ihr eigen, wie die Bundesbank am Freitag mitteilte. Berücksichtigt werden dabei Bargeld, Wertpapiere und Bankeinlagen. Wie das Vermögen genau verteilt ist, geht aus den Daten nicht hervor.
138 Milliardäre und 1,2 Millionen Millionäre leben in Deutschland. Deren Nettovermögen summiere sich auf 13 Billionen Euro, also auf 13 000 Milliarden Euro. Davon besitze das reichste Promille fast ein Viertel. „Das sind 70 000 Superreiche, denen quasi ein Viertel der Bundesrepublik gehört.“
In München haben sich nun zahlreiche Organisationen und Parteien zu einem Bündnis „Superreiche zur Kasse für die Kosten der Krise“ zusammengeschlossen.
Dieses Bündnis lud am Samstag zu einer Kundgebung auf der Theresienwiese ein. Für Radio LORA waren Walter Heindl und Felix Färber vor Ort.
Zu Beginn referierte Christoph Schmid, Mitglied im Vorstand von ver.di:
„Wollt Ihr, dass die Superreichen blechen?“ ruft Verena Bentele energisch ins Mikrofon. Die Demonstrierenden manifestieren die Botschaft, um die es einem breiten Bündnis aus Parteien und Wohlfahrtsverbänden bei dieser Auftaktdemo geht: Verena Bentele ist mehrmalige Paralympics-Olympiasiegerin, frühere Beauftragte der Bundesregierung für Menschen mit Behinderung und jetzige Deutschland-Präsidentin des VdK.
Im Bündnis „Superreiche zur Kasse“ haben sich Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Sozialverbände, soziale Einrichtungen, kirchliche Organisationen und Parteien zusammengeschlossen. Alle miteinander vereint die Sorge, dass nach der Bundestagswahl die sog. „kleinen Leute“, also Arbeitnehmer, Solo-Selbständige und auf soziale Unterstützung angewiesene Menschen zur Finanzierung der Krisenlasten herangezogen werden. Immerhin geht es um 240 Mrd. € Nettoneuverschuldung allein des Bundes, für die ja irgendwer aufkommen muss.
Rainer Baumgartner vom MVG schildert für seine Kollegen vom öffentlichen Personen-Nahverkehr die Situation.
Anschließend stellt die Krankenpflegerin Ingrid Greif die Forderungen ihrer Kollegen und Kolleginnen vor.
Zum Ende der Veranstaltung sprach die Musikerin Tamara B. über die Situation der Solo-Selbständigen und Künstler.
Sie hörten Aufzeichnungen von der Kundgebung des Bündnisses „Superreiche zur Kasse für die Kosten der Krise“, aufgenommen am Samstag auf der Theresienwiese.