Mit all den Kriegen, Haushaltsproblemen und neuen rechten Vertreibungs-Phantasien erinnert man sich mittlerweile schon fast gerne zurück an die Zeit, als der Klebe-Aktivismus der Letzten Generation noch das Hauptdiskussionsthema war. Anfang 2024 waren die Straßen stattdessen von Traktoren verstopft, aber das Wort „Präventionshaft“ ist nicht mehr in den Mund genommen worden. Auch wenn es vermutlich niemand gerne zugibt – die massive menschengemachte Klimaveränderung wird eher wieder verdrängt. Und das, nachdem 2023 einen neuen Rekord aufgestellt hat, als das Jahr, in dem die globale Temperatur 1,48 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900 lag. Ein Jahr mit zahllosen Unwetter-Katastrophen, Waldbränden und Ernteausfällen. Wer das hört, wird vermutlich wegschalten wollen. Denn wer erinnert sich schon gerne daran, dass wir offensichtlich wie Frösche im heißer werdenden Wasser sitzen?
Während viele sich der Verdrängung hingeben und sich lieber ablenken lassen, gibt es sie immer noch: Die Aktivist*innen, die nicht einfach wegschauen und weghören, sondern die menschengemachte Klima-Katastrophe noch verhindern wollen. Und auch wenn die Straßenblockaden und die großen Demonstrationen vorbei sind, sie suchen immer noch nach Wegen die Ignoranzschwelle der Politik und der Medien zu durchbrechen. Der neueste Versuch hat sich am Montag in Berlin vor einem Kohlekraftwerk als Bündnis der Öffentlichkeit präsentiert. Der Name dieses Bündnisses: „Wir hungern, bis ihr ehrlich seid!“ Wir sprachen mit Luis, einem Vertreter des Bündnisses. Der geplante Hungerstreik soll in einem Berliner Protestcamp am 07. März beginnen. Dies ist nicht der erste Hungerstreik rund um den Versuch, die Aufmerksamkeit auf besseren Klimaschutz zu lenken. Wir berichten im Vorfeld dieser selbstgefährdenden Aktion, auch in der Hoffnung, dass diese noch abgesagt wird.
Die Realisation der unglaublichen Herausforderungen und Veränderungen, die der menschengemachte Klimawandel mit sich bringt, können überwältigend wirken. Falls Sie oder Bekannte unter dieser Belastung leiden: Es gibt Hilfe, auch direkt aus der Klimabewegung – Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen haben sich in der Gruppe „Psy For Future“ zusammengeschlossen. Mehr Infos finden Sie unter: www.psy4f.org
Danke für euren tapferen Einsatz! Aufgeben ist einfach keine Option.