Psychologists for Future – Ergänzung zum Hungerstreik

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Über Themen wie Hungerstreiks und anderes selbsgefährdendes Verhalten sollte möglichst nie verharmlosend gesprochen werden. Noch besser ist es mit Menschen zu sprechen, die einerseits theoretisch Verständnis für solch eine Aktion haben, andererseits aber auch praktisch Hilfe leisten können. Die Psychologists for Future, also Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen für die Zukunft, haben sich entschlossen ihre berufliche Erfahrung in den Dienst der Klimabewegung zu stellen. Sie beraten Aktivist*innen und Journalist*innen, geben Hinweise darauf wie am besten über die Klimakrise berichtet werden kann, und helfen dann, wenn die Klimadepression anwächst.
Direkt nach unserem Interview mit dem hungernden Simon Helmstedt sprachen wir deshalb mit Dr. Felix Peter und wollten von ihm erstmal wissen wie seine erste Reaktion auf die Aktion „Hungerstreik der letzten Generation“ war.

Interview von Fabian Ekstedt mit Dr. Felix Peter – 01.09.2021 – 10:08 Minuten

Soweit der Diplom-Psychologe Dr. Felix Peter, der als Pressesprecher der Psychologists for Future uns half den Hungerstreik der Klimaaktivist*innen einzuordnen. Falls auch Sie unter der Aussicht auf die drohende Klimakatastrophe leiden und Hilfe suchen, oder einfach nur weitere Informationen suchen, unter: www.psy4f.org helfen ihnen Fachkräfte weiter.

1 Kommentar

  1. Der Interviewpartner von Psychotherapists for Future versucht Zuversicht zu verbreiten, wo realistischerweise keine Zuversicht angesagt ist, dazu beruft er sich auf den letzten IPCC Bericht in dem es heißt: „Dass Schlimmeres verhindert werden kann“, er lässt aber den entscheidenden 2. Teil, nämlich die Bedingung dafür, weg, in der es sinngemäß heißt: … wenn in den nächsten drei Jahren Entscheidendes zur Verhinderung einer Klimakatastrophe von den Regierungen getan wird. Leider ist dies bei den Regierungen in der notwendigen Entschiedenheit nicht zu erkennen, auch nicht in den aktuellen Wahlprogrammen. Deshalb ist Zuversicht fehl am Platz. Die realistischerweise auf uns zukommende Klimakatastrophe betrifft in wachsendem Maße die Menschen je jünger sie heute sind und je mehr Lebensjahre sie noch vor sich haben. Deshalb sind sie als Erste auf die Straßen gegangen.
    Die Prognosen der Wissenschaftler hinsichtlich des Klimawandels waren in der Vergangenheit zu konservativ, zu vorsichtig, inzwischen hat sich gezeigt dass der Klimawandel schneller verläuft, als prognostiziert. Deshalb werden in dem letzten Bericht des IPCC gravierendere Änderungen innerhalb von 3 Jahren gefordert. Diese gravierenden Änderungen werden aber bis jetzt von keiner Regierung umgesetzt. Stattdessen werden weiter in steigendem Maße Treibhausgase in kaum vorstellbarer Menge in die Atmosphäre geblasen. Die Klimakatastrophe lässt sich nicht mehr alleine mit Demonstrationen aufhalten. In den letzten drei Jahren wurde öfters demonstriert, auch mit beachtlichen Teilnehmerzahlen. Leider reicht die politische Wirkung bei weitem nicht aus. Zuversicht kann da nicht aufkommen. Und dumme Äußerungen von Laschet, grünen Stahl ohne Strom und Eisenerz nur mit Wasserstoff zu produzieren sind wahrlich auch nicht angetan Zuversicht oder Vertrauen in die Regierung zu erzeugen https://twitter.com/ChristophBeisl1/status/1434880469842210821?s=20 Ebensowenig wie seine Äusserung nach der Flutkatastrophe in NRW etc.: Wegen so einem Tag ändert man nicht die Politik.

    Wenn angesichts dieser beängstigenden Lebensperspektive junge Menschen (in Absprache mit Ärzten, Sanitätern und mittlerweile weit über 100 aktiven Unterstützern) in einen Hungerstreik treten, um mit diesem drastischen Mittel auf die gefährliche Lage hinzuweisen und die Notwendigkeit in den nächsten drei Jahren umfassende Änderungen einzuführen, dann wünsche ich mir von Psychotherapists for Future eine eindeutige Unterstützung und mehr Kampfgeist. Eine psychotherapeutische Behandlung der Ängste der jungen Menschen und damit eine Psychologisierung und Verharmlosung der existenziellen Krise reicht bei weitem nicht aus. Noch besteht die Möglichkeit etwas gegen den Klimawandel zu tun. Für einen „Umgang mit dem Klimawandel“ werden wir später noch zur Genüge gezwungen sein.
    Dass ein Hungerstreik die eigene Gesundheit beeinträchtigen oder er im Extremfall sogar zum Tod führen kann, das macht ja gerade die Kraft eines Hungerstreiks aus. Ein Hungerstreik beeinträchtigt aber nicht zwingend die Gesundheit. Dies wird vom Autor unterstellt. Eine generelle Ablehnung der Methode des Hungerstreiks durch Psychotherapists für Future ist nicht geeignet bei den Betroffenen Vertrauen in Psychotherapeuten zu bekommen. Welche Alternativen gäbe ist denn, durch die innerhalb von dieser kurzen, uns noch verbleibenden Zeitspanne von nur drei Jahren entscheidende Veränderungen herbeigeführt werden können? Sich in Parteien zu organiseren, ist das ernst gemeint? Dazu ist nicht mehr die Zeit.

    Für eine realistische Sicht auf die Klimakrise sei empfohlen:

    Graeme Maxton (ehemaliger Generalsekretär des Club of Rome) im Gespräch am 21.10.2018 (bereits vor dem letzten Bericht des IPCC):
    https://www.youtube.com/watch?v=c9EK9X597KM

    Homepage der Hungernden:
    http://hungerstreik2021.de

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