Adam Guzuev und Maynat Kurbanova aus Tschetschenien in „Sprache-Heimat-Exil“

Sprache-Heimat-Exil
Im Portrait: Adam Guzuev und Maynat Kurbanova aus Tschetschenien

Dienstag, 3. Juli 2012 um 19 Uhr in der Tolstoi-Bibliothek, Thierschstr. 11, Eintritt 5 / 3 €.

Adam GuzuevExilMaynat Kurbanova

„Das erste Mal gelangte ich eher zufällig nach Tschetschenien – im Dezember 1991. Danach bin ich noch oft zurückgekommen. Meist war Krieg. Die tschetschenische Geschichte von nicht enden wollender Tragik rief nach Berichterstattern“, so Dirk Sager, lange Jahre ZDF-Korrespondent in Moskau und Ost-Berlin. Eine Frau und ein Mann werden aus unterschiedlichen Perspektiven von ihren Erlebnissen aus diesem bis heute Konflikt beladenen Land berichten, mit ihren Texten und im Gespräch mit Dirk Sager und der Schauspielerin Marie Bäumer, die auch die  Texte in deutsch der beiden Schriftsteller lesen wird.
Maynat Kurbanova lebt heute in Wien und mußte als engagierte Journalistin nach mehreren Morddrohungen Hals über Kopf mit ihrem kleinen Kind 2004 ihr Heimatland verlassen, weil sie sich zu deutlich über die unrühmlichen Aktionen des Militärs und über die Gewaltauswüchse während des Zweiten Tschetschenien-Krieges äußerte.
Adam Guzuev, der als Theater- und Drehbuchautor u.a. beim tschetschenischen Fernsehen und dem Stadttheater in Grosny arbeitete, geriet ebenfalls zwischen die Fronten und floh nach Deutschland, lebt seit 2010 in Berlin. Beide Autoren sind / waren Stipendiaten des writers-in-exile-Programms des deutschen P.E.N.-Zentrums.
Sprache-Heimat-Exil ist eine Veranstaltungsreihe des Kulturreferats der LH München / Villa Waldberta und des P.E.N.-Zentrums Deutschland mit verschiedenen Kooperationspartnern. Veranstalter des Tschetschenien-Abends sind das Goethe-Institut und die Tolstoi-Bibliothek.