„Resi Stenzia“, der Schutzpatronin der Münchener Mietbevölkerung – Ein Umzug

Eingewickelt in ein graues Tuch steht eine Figur auf der Ladefläche eines Geländewagens. Dann wird sie enthüllt: die „Resi Stenzia“, die neue Schutzpatronin der Münchner Mietbevölkerung. Um diese Resi Stenzia angemessen zu feiern, organisierte die Aktionsgruppe Untergiesing zusammen mit anderen Gruppen, darunter auch die Obergiesinger Gruppe HeimatGiesing, am vergangenen Freitagabend einen Umzug – genauer gesagt eine Mieten-Demo.

Das Uhrmacher-Häusl, vor dessen abgerissenen Überbleibseln die monatlichen Mahnwachen stattfinden, ist, wie viele andere Projekte, ein Machwerk des Immobilien-Inverstors Brunner. Die Aktion richtete sich deshalb gegen Großinvestoren wie ihn. „So nicht, Herr Brunner!“, war die gängigste Parole auf der Demo.
LORA-Mitarbeiter Walter Heindl war vor Ort. Hören wir nun Ausschnitte von der  Auftaktveranstaltung in der Oberen Gras-Straße.

„Resi Stenzia“. Auftaktveranstaltung. LORA-Magazin – Länge: 7:48 Min.

Nach Ansprachen von HeimatGiesing und der Aktionsgruppe Untergiesing wurde die Auftaktveranstaltung durch die Express Brass Band abgeschlossen. Wir machten uns auf den Weg den Giesinger Berg hinunter nach Untergiesing und in die Au. Die rechte Fahrbahn des Giesinger Bergs war für die Demonstration reserviert; sehr zum Ärger der hinten warten-müssenden Autofahrer.

Der nächste Halt war die Birkenau. Dort startete der Aktionskünstler FLATZ einen eindrücklich-poetischen Aufruf.

„Resi Stenzia“. Aktionskünstler FLATZ. LORA-Magazin – Länge: 5:19 Min.

Untergiesing wurde von der Gentrifizierungswelle eher erfasst als der Teil oben am Berg. Klar: die Isarauen liegen hier gleich nebenan, und außerdem ist der Umzugsweg vom Glockbachviertel nicht allzu weit. Nun sprach Stefan über die Erfahrungen, die die Mieter vor zehn Jahren in der Birkenau gemacht hatten.

„Resi Stenzia“. Erfahrungen der Mieter. LORA-Magazin – Länge: 5:42 Min.

Die Erfahrungen von Mietern in der Birkenau vor 10 Jahren. Der Zug setzte sich wieder in Bewegung, vor zur Humboldtstraße, dann durch die Sommerstraße, vorbei an dem Haus, in dem der Autor dieses Beitrags aufgewachsen ist. Dass er einmal daran vorbei demonstrieren würde, hatte er sich wohl nicht gedacht.
Auf der Abschlusskundgebung sprach dann unter anderem Tilman Schaich von #ausspekuliert. Zusammen mit der Organisation MIETENSTOPP wurde ein Offener Brief an die Teilnehmer der Sondierungen zu einer neuen Regierungskoalition formuliert.
Über den Inhalt dieses Briefes sprachen wir mit Tilman Schaich am Telefon. Zuerst aber wollten wir wissen, wie sich die Situation innerhalb von #ausspekuliert darstellt; angesichts dessen, dass viele unter den hohen Mieten leiden, doch relativ wenig sich dagegen organisieren.

„Resi Stenzia“. Tilman Schaich. LORA-Magazin – Länge: 7:12 Min.

Tilman Schaich von #ausspekuliert über die Situation des Widerstands gegen die Wahnsinnsmieten und über den Offenen Brief an die Teilnehmer der Sondierungen zu einer neuen Regierungskoalition.

Hören Sie nun den Wortlaut des Offenen Briefes. Es liest Sabine Heckmann.

„Resi Stenzia“. Offener Brief. LORA-Magazin – Länge: 4:27 Min.

Unterschreiben kann man den Brief auf der Web Site „http://mietenstopp.de.
Das angesprochene Theaterstück „GLOBAL ANGST – Parlament/Parade/Ritual“ können Sie vom 29. bis 31.10. sehen. Die ersten beiden Teile des Theaterstücks finden in der Muffathalle statt (Freitag und Samstag). Die Akademie der Bildenden Künste ist der Treff- und Startpunkt der Parade am Sonntag. Der dritte Teil, „Ritual“, findet am Parkplatz Olympia-Eissportzentrum statt. Mehr davon auf www.spielart.org/global-angst.