Das Land das sich sein Lachen zurückholte: Kommentar zur Wahl in Thailand

Foto von Norbert Braun auf Unsplash

Am letzten Wochenende ist, weitgehend nur unter ferner Liefen zur Kenntnis genommen von unseren Mainstreammedien, in Thailand Bemerkenswertes vor sich gegangen: Trotz der wenig demokratischen Strukturen der Wahl, durch die sich die regierende Militärjunta die Macht sichern wollte, sind die Thais zu fast 80 % zur Wahl gegangen. Dabei gab es erstmals nicht nur die Wahl zwischen zwei großen bestimmenden Blöcken – die Regierungskräfte in einer früher prekären Verbindung von prodemokratischen Reformatoren und knallharten Konservativen im Militär, die Demokratie als Gefahr für ihre mafiösen Tropenholz- und anderen Geschäfte und ihre unmäßigen Privilegien betrachteten – und auf der anderen Seite Thaksin Shinawatra, der als scheinbar sozialer Regierungschef zwar Verdienste um die Anfänge eines modernen Sozial- und Gesundheitssystems erwarb, ansonsten aber als Telekommunikationsmilliardär den Berlusconis dieser Welt sehr viel näher war, als ehrenhaften Sozialdemokraten, der durch Stimmenkauf, gebrochene Versprechen und als undurchsichtiger Straftäter von sich reden machte, der nun im Exil in London lebt, während seine jüngste Tochter als Vorsitzende der Nachfolgepartei jedenfalls bislang einen weit besseren Eindruck macht.
Doch es gibt erstmals eine dritte politische Kraft, die nun – völlig unerwartet – gleich auf Platz 1 landete und deren junger, charismatischer Anführer nun versucht, ein breites Koalitionsbündnis für einen Neuanfang zu schmieden.
Unser Redaktionskollege Andrasch Neunert von Radio Lora München ist seit 30 Jahren immer wieder in Thailand gewesen und hat dort gute Kontakte zu den verschiedenen Lagern. Er schrieb zu den Ergebnissen der jüngsten Wahl und den möglichen Folgen den nun folgenden Kommentar.

Kommentar von Andrasch Neunert – 19.05.2023 – 5:33 Minuten