Konsumräume in Bayern – Einsatzleiter im Rettungsdienst erklärt warum sie gebraucht werden

Die Initiatorinnnen zum Auftakt der Petition für Drogenkonsumräume - v.l.n.r: Matthias Bonigut, Katrin Bahr, Andreas Klose, Stefan Jagel, Clara Nitsche, Barbara Likus, Thekla Andresen, Olaf Ostermann

Wenn über Drogen gesprochen wird, ist zumeist eine Bilderfolge im Kopf: Party, Spaß, Absturz, Sucht! Und meist geht es als nächstes darum die Kinder und Jugendlichen vor genau dieser Spirale zu schützen. Das ist natürlich wichtig. Aber leider werden dabei gerne diejenigen ausgeblendet, die schon süchtig sind. Denn am Ende der Bilderfolge „Drogen“ stehen Menschen die suchtkrank sind. Auch wenn der Stoff von dem sie abhängig sind, illegal ist, die Menschen in der Abhängigkeit sind auch einfach Menschen, die ein grundgesetzlich verbrieftes Recht auf ihre Würde haben. Nur ist es mit der Menschenwürde für Drogenabhängige in Bayern nicht so einfach, weil es keine Räume für sie gibt, in denen sie ihre Abhängigkeit regeln können. Stattdessen werden sie in dunkle Ecken gedrängt und das hat katastrophale Folgen: Allein in München sind in den letzten 12 Monaten 86 Personen am Drogenkonsum gestorben. Vielen hätte vermutlich geholfen werden können, mit sicheren Konsumräumen. Für die Einführung dieser Räume am Donnerstag eine Petition an den bayrischen Landtag vorgestellt worden, am Nussbaumpark, einem der Konsumhotspots in München. Matthias Bonigut, Einsatzleiter im Rettungsdienst, erklärte bei dem Pressegespräch, warum er sich für den Erfolg dieser Petition einsetzt.

Redebeitrag von Matthias Bonigut beim Pressegespräch am 20.07.2023 – 03:01 Minuten

Sie können diese Petition ebenfalls unterzeichnen unter: www.konsumraum-bayern.de

Als kleine Einordnung: München hat in ungefähr eine ebenso große Drogenszene wie Frankfurt. Olaf Ostermann von Condrobs geht von 4.000 – 6.000 Drogenabhängigen in der Landeshauptstadt aus.