Auswege aus / Alternativen zum Neoliberalismus? – Marxismus, Teil 1

Die Diktatur des Monetariats - Auswege aus dem Neoliberalismus? - Marxismus, Teil 1
Die Diktatur des Monetariats - Auswege aus dem Neoliberalismus? - Marxismus, Teil 1; Foto Karl Marx: (c) Public Domain, Quelle: https://boudewijnhuijgens.getarchive.net/amp/media/karl-marx-12afda

Die Diktatur des Monetariats


Die Analysen von Karl Marx und Friedrich Engels und die daraus resultierende Kapitalismuskritik ist die erste, die den Zusammenbruch des Kapitalismus vorhersagt. Heute sieht es wieder danach aus, als müsse dieses Wirtschaftssystem in Kürze zusammenbrechen, nicht allerdings aufgrund einer Revolution seitens der Arbeiterklasse, wie von Marx und Engels vorhergesagt, sondern schlichtweg, weil ein auf stetes Wachstum ausgelegtes System ignoriert und ignorieren muss (weil es sonst in sich selbst kollabiert), dass die Ressourcen des Planeten endlich sind. Ein immer „Weiter so!“ wird in die Überlastung des Planeten führen und letztlich dazu, dass die Lebensgrundlagen für einen Großteil der Menschen auf dem Planeten unwiderruflich vernichtet werden. Ein Ausweg aus dieser Lebensweise ist also unausweichlich, wenn die Menschheit dieses, das einundzwanzigste Jahrhundert, überleben möchte. Wenn der Postwachstumsökonom Prof. Dr. Niko Paech recht hat, wenn er schreibt: „By design or by desaster – eine Wirtschaft ohne Wachstum lässt sich nicht abwenden“ (Erhard Eppler, Niko Paech: Was Sie da vorhaben, wäre ja eine Revolution …; 2016, oekom Verlag, München, S. 193), dann täte die Menschheit in jedem Fall besser daran, die Variante „by design“ zu wählen.

Doch welche Visionen gibt es, welche Möglichkeiten haben wir, um ein Leben abseits von Wachstum und Gier zu organisieren, um einerseits unsere Lebensgrundlagen zu bewahren, andererseits Versorgungssicherheit zu garantieren, mit einem politischen und wirtschaftlichen System, das auf einer demokratischen Basis funktioniert und die Freiheitsrechte, wie sie beispielsweise vom Grundgesetz definiert werden, aufrechterhält? Dies wäre wohl die Mindestvoraussetzung dafür, dass solch ein System Change auch die Akzeptanz seitens der Bevölkerung erfährt, ohne die kein System auf Dauer überlebensfähig wäre.

Eng mit dem Marxismus verbunden sind die Begriffe „Sozialismus“ und „Kommunismus“. Beide Begriffe wurden schwer malträtiert, während der letzten hundert Jahre: Zum einen von denen, die vorgaben, eines davon realisiert zu haben als Rechtfertigung für ihre Taten, zum anderen aber just von deren Gegnern, die Fehlentwicklungen als Beleg missbrauchten, dass keiner der beiden Begriffe mit einem lebenswerten Leben in Einklang zu bringen sei, um weiterhin ungestört die Interessen des Kapitals verfolgen zu können. In der Tat muss aber konstatiert werden, dass alle Experimente, die im Namen von Marx und Engels gestartet worden sind, letztlich gescheitert sind.

Warum dies so ist und ob Marxismus vielleicht doch noch positive Perspektiven für die Menschheit bereithält, versuche ich in den kommenden beiden Sendungen zu eruieren. Mein Gesprächspartner ist nicht nur überzeugter Marxist, sondern auch ein Politikwissenschaftler, der momentan die „Marx-Engels-Werke“ betreut, der also wie kaum sonst jemand Einblick in das Schaffen und die Ideen von Marx und Engels hat, Dr. Ingo Stützle aus Berlin.

Der Politikwissenschaftler und Betreuer der Studienausgabe "Marx-Engels-Werke", Dr. Ingo Stützle
(c) Dr. Ingo Stützle, Berlin

Der Schwerpunkt der ersten Sendung wird darauf liegen, was Marx und Engels eigentlich konkret gesagt haben und unter welchen historischen Voraussetzungen sie zu ihren Ergebnissen gekommen sind. Außerdem werden wir versuchen, herauszufinden, warum oder woran all die Versuche, eine post-kapitalistische Gesellschaftsordnung zu etablieren, gescheitert sind.

In der zweiten Sendung am 20. November wird es dann darum gehen, ob und was Marxisten aus dem Scheitern dieser Experimente gelernt haben und ob sie noch Visionen haben, wie ein System der Zukunft aussehen könnte und wie der Weg in eine solche Zukunft – unter Einbeziehung der Bevölkerung – gegangen werden könnte.

Wie immer gibt es auch ein paar Songs, dieses Mal featuren wir Soultram, Maulgruppe und Mandokis Soulmates.

Teaser zur Sendung „Die Diktatur des Monetariats – Auswege aus dem Neoliberalismus? – Marxismus, Teil 1“ am 16.10.2024 um 21:00 Uhr; Spieldauer: 28 Sekunden
Über Ulrich Seibert 48 Artikel
Redaktion "Die Diktatur des Monetariats"

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