Wie geht’s weiter mit LORA Kultur?

Vermummte Person - Foto: Thilo Ruf
Vermummungsgebot - Foto: Thilo Ruf

LORA Kultur sendet am ersten, dritten und fünften Freitag im Monat um 19 Uhr bei Radio LORA München auf der 92,4 MHz.

Thematische Schwerpunkte sind Berichte über Kunst und Theater in München und anderswo. Gerne auch mit gelegentlichen Ausflügen in die Weinwelt und in liebenswerte Regionen Mitteleuropas, die gut auch ohne Automobil erreichbar sind.

Verantwortlicher Redakteur ist Thilo Ruf.

So war das rund 25 Jahre lang. Dann kam Corona, und alles ist anders.

Wie geht’s also weiter mit LORA Kultur?

Das ist die Frage, die sich derzeit nicht nur einsame, unbezahlte, aber verantwortliche „LORA Kultur“-Redakteur*innen stellen. Kaum eine andere Branche haben die diversen Lockdowns der Jahre 2020 und 2021 so getroffen wie die Kultur. Theater, Kinos, Konzertsäle wurden geschlossen. Museen und Galerien sind zu. Veranstaltungen, Pressekonferenzen und Podien wurden abgesagt.

Wenn überhaupt wird Kultur noch online im Netz geboten. Jederzeit für jeden abrufbar. Das ist zwar schön, doch stellt sich hier die prinzipielle Frage, wozu es dann noch so etwas wie eine Redaktion oder Redakteur*innen als Informationsvermittler braucht, wenn ohnehin jeder jederzeit alles einfach so mit zwei, drei Klicks auf jedwedes stationäre oder mobile „Gerät“ holen kann. Kultur to go!

Mein Medium ist und bleibt der Hörfunk, mein hauptsächliches Berichtsgebiet sind – beziehungsweise waren – die Kunst und das Theatergeschehen in München und deren Relevanz für die heutige Zeit. Gekrönt von weinseligen Momenten des Vergnügens und der Entdeckungen. Doch überall dort herrscht absoluter Stillstand. Lockdown, Shutdown, Zero. Und das auf unbestimmte Zeit.

Wenn es bei LORA Kultur trotzdem weitergehen soll, heißt das: Themenspektrum ausweiten. Kolleg*innen und ihre (versteckten) Talente vorstellen. Sich auf Videokonferenzen einlassen. Bestenfalls.

Schlechtestenfalls erwarten Sie derzeit allerdings auch videokonferenztypisch grottenschlechte Tonqualitäten und inhaltliche Belanglosigkeiten. Immer in der Hoffnung, dass sich diese versenden und Sie uns das Notprogramm am Freitag Abend um 19 Uhr auf der 92,4 MHz auf Dauer nicht übelnehmen.

Was bleibt, ist die vage Hoffnung auf eine zaghafte Wiedereröffnung des realen kulturellen Lebens in München und darüber hinaus. Mit richtigen Menschen, Schauspieler*innen, Künstler*innen, Museumskurator*innen und -direktor*innen sowie der einen oder anderen Flasche Wein. Wobei letzteres – als Naturprodukt in gebotener Bescheidenheit genossen – durchaus helfen kann, die Hoffnung nicht gänzlich zu verlieren. Sich trotz alledem nicht vom Radio zu verabschieden und als Schildkröte endgültig in den winterlichen Wollpanzer zu verkriechen. Selbstverständlich mit dem gebotenen Infektionsschutz.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Thilo Ruf

2 Kommentare

  1. Vorschläge für Themen, die auch mit Lockdown und Ausgangsbeschränkungen für IT-Laien noch machbar sind, nimmt die Redaktion an dieser Stelle gerne entgegen!

  2. Die eine oder andere Online-Kultur-Spendengala re-broadcasten (oder gar mitveranstalten) für die, die deren Internetz gerade stottert wegen der ganzen Netflix- und Youtube-Schauer und der Schüler bei den Hausaufgaben, die dann das Online schauen vergällen?
    Hat übrigens den Vorteil, das Online-Event zeitsoverän am Montag am Küchentisch über DAB+ nochmal zu hören…

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