Die Taktiken der neoliberalen Akteure – Vernetzung

Die Diktatur des Monetariats - Die Taktiken neoliberaler Akteure - Die Vernetzung neoliberaler Akteure
Die Diktatur des Monetariats - Die Taktiken neoliberaler Akteure - Die Vernetzung neoliberaler Akteure; Foto des Spinnennetzes; (c) StockSnap auf Pixabay.com

Die Diktatur des Monetariats


In den vergangenen Sendungen wurde immer wieder offenbar, mit welch unglaublichem Grad an Vernetzung neoliberale Akteure sowohl national als auch international organisiert sind. Beispielsweise 1973 beim Putsch in Chile gegen den gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. Beteiligt waren Milton Friedman und das gewaltige Netzwerk, das hinter ihm stand, Henry Kissinger, der zu dieser Zeit das US-Außenministerium unter Nixon übernahm, die CIA, die „Chicago Boys“ (bei Milton Friedman an der University of Chicago studierende Nachkommen reicher, chilenischer Eltern) und natürlich Teile des chilenischen Militärs. Alle leisteten sie einen koordinierten Beitrag, um Neoliberalismus gegen die Interessen und das Votum der chilenischen Bevölkerung mit Brutalität durchzusetzen. Auch in der Sendung über Unionspolitiker war in der Biografie der vorgestellten Politiker Friedrich Merz und Hans Tietmeyer überdeutlich zu erkennen, in welch hohem Grad beide vernetzt waren – und zwar nicht nur untereinander, also unter Gleichgesinnten, sondern auch in alle Bereiche der Gesellschaft, Hochschulen, Kirchen, Interessensgruppierungen, Militär und viele andere.

Diese Vernetzung war definitiv die Voraussetzung für den durchschlagenden Erfolg der neoliberalen Akteure, um die gesellschaftliche Entwicklung auf die „richtige“ Art und Weise zu beeinflussen. Die breite Öffentlichkeit war sich der neoliberalen Netzwerke freilich lange nicht bewusst, was sich erst mit einer legendären Ausgabe der Kabarett-Sendung „Die Anstalt“ vom November 2017 änderte. Erstmals wurden diese Netzwerke und die Zusammenhänge zwischen ihnen und gewissen Ereignissen systematisch vor großem Publikum dargestellt, wenn auch, der kurzen Sendezeit geschuldet, nur an der Oberfläche. Da man diese kaum knapper (und unterhaltsamer!) zusammenfassen kann als Claus von Wagner und Max Uthoff das getan haben, sei hiermit auf das Video und die von der „Anstalt“ mitgelieferten Faktenchecks verwiesen:

  • Das Video der Sendung vom 7.11.2017
  • Eine Webseite zu dieser Folge
  • Der Faktencheck zur Sendung (PDF)
  • Eine besser lesbare Version des Schaubilds aus der Sendung (PDF)

In dieser Sendung soll ein etwas anderer Schwerpunkt als der der besagten „Anstalt“-Sendung gesetzt werden. Mit einem der Urgesteine der Neoliberalismuskritik als Studiogast, dem Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Walter Ötsch, wird der Frage nachgegangen, wann und wie die neoliberale Vernetzung begann, warum „Keynesianer“ dem System Change hin zum Neoliberalismus kaum Widerstand entgegengebracht haben, wie die Mont-Pèlerin-Society und ihre Mitglieder schließlich dem Marktradikalismus zum Sieg verholfen haben und welcher Mittel sie sich dazu bedient haben.

Prof. Dr. Walter Ötsch
© Prof. Dr. Walter Oetsch / Fotostudio Berger, Leonding, Österreich
Sendung vom 19.6.2024, 21:00 Uhr (Podcast-Version ohne Musik): Die Diktatur des Monetariats – Die Taktiken neoliberaler Akteure – Die Vernetzung neoliberaler Akteure; Dauer: 47′ 13″
Über Ulrich Seibert 50 Artikel
Redaktion "Die Diktatur des Monetariats"