Die Akteure des Neoliberalismus: Medien im Neoliberalismus; Teil 3: Die Einengung des Meinungshorizonts

Die Diktatur des Monetariats - Medien, Teil 3: Die Einengung des Meinungshorizonts
Die Diktatur des Monetariats - Medien, Teil 3: Die Einengung des Meinungshorizonts; Foto: Gerd Altmann, Freiburg

Die Diktatur des Monetariats

Eine Sendereihe von und mit Buchautor Ulrich Seibert
Sendung am Mittwoch, 18.10.2023 um 21:00 Uhr.


„Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten. Da die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften immer größeres Kapital erfordert, wird der Kreis der Personen, die Presseorgane herausgeben, immer kleiner. Damit wird unsere Abhängigkeit immer größer und immer gefährlicher.“

Paul Sethe, Gründungsherausgeber der FAZ, 1965

Anhand der Medien informieren wir uns. Ein Medium ist das Bindeglied zwischen Nachrichten / Informationen und uns. Es versteht sich, dass Medien aufgrund dieser Schlüsselposition einerseits eine besondere Machtposition einnehmen, die andererseits eine sehr hohe Verantwortung mit sich bringt. Dadurch spricht man bei Medien von der Vierten Säule der Demokratie nach Legislative, Exekutive und Judikative. Medien nehmen eine Schlüsselposition ein und sie können diese nutzen, um uns in einem weiten Spektrum möglichst objektiv zu informieren oder auch … um uns zu manipulieren.

Die Einschränkung des Meinungsspektrums

Obwohl es, wie wir im ersten Teil der Trilogie über Medien in der August-Sendung gehört haben, um die Pressefreiheit in Deutschland – zumindest im internationalen Vergleich – noch relativ gut steht, lässt sich die massive Einengung des Meinungsspektrums in der deutschen Medienlandschaft deutlich beobachten und das nicht erst seit dem Ukraine-Krieg oder der Corona-Pandemie. Eine zu starke Verquickung zwischen Politik und öffentlich-rechtlichen Medien und die Tatsache, dass ausgerechnet diejenigen, die unter der Kontrolle der sogenannten Vierten Säule der Demokratie stehen sollten, just ihre eigenen Kontrolleure kontrollieren, trägt sicherlich maßgeblich dazu bei, dass einst kritischere Nachrichtensendungen oder Magazine der Öffentlich-Rechtlichen im Wesentlichen zu Dependancen der jeweiligen Regierungssprecher mutiert sind („in der Übertreibung liegt die Veranschaulichung“).

In dieser Sendung geht es darum, aufzuzeigen, welche Art von News, Quellen oder Meinungen von Mainstream-Medien (auf den Begriff wird ausführlich eingegangen werden) geschasst werden, uns also bewusst vorenthalten werden und aus welchem Grund und das unabhängig davon, ob es sich um öffentlich-rechtliche oder private Medienhäuser handelt. Wenn wir aber Medien in Punkto Abbildung von Meinungsvielfalt nicht mehr vertrauen können, wenn sie also bereitwilligst im Wesentlichen einer (von wem vorgegebenen?) Meinungs-Strömung folgen und alles andere im besten Fall ausblenden, im schlechteren Fall gleich diskreditieren oder verleumden, muss man dann nicht konstatieren, dass diese Medien dann ihrer Rolle als vierter Säule der Demokratie nicht gewachsen sind?

Diese Fragen diskutiere ich mit dem Sport-, Medien- und Kommunikationswissenschaftler Dr. Florian Zollmann, Senior Lecturer in Journalism an der University of Newcastle Upone Tyne in England.

Dr. Florian Zollmann
Dr. Florian Zollmann im Interview mit Radio Lora
„Die Diktatur des Monetariats“, Medien, Teil 3: Die Einengung des Meinungshorizonts; Laufzeit: 43 Minuten, 7 Sekunden
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Redaktion "Die Diktatur des Monetariats"